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GEMEINDEGESCHICHTE

Der Gemeindename Tragöß erschien bereits im Jahr 1023, seinerseits noch als „Tragusse“ bezeichnet, in den Urkunden der Gemeindegeschichte (Schenkungsurkunde vom 16. Mai 1023).

Die ersten Ansiedler waren neben Kelten vor allem Slowenen und Wenden, deren Spuren vielfach noch in den Benennungen der Berge, Täler, Bäche und den Hausnamen der ältesten Gehöfe erhalten sind. Diese künden noch heute von der starken Siedlungsgeschichte, die auch von den nach dem Jahre 799 eingewanderten bayrischen und fränkischen Kolonisten nur teilweise verdrängt wurde.

Die noch gegenwärtig erhaltenen Hausnamen Glinitzer (glina – Erde – Erdbauer), Mokitzer (monka – Mehl – Mehlbauer), Pölsbacher (pleso – Teich), Jassing (jasno – hell, klar) sind ebenfalls slawischen Ursprungs.

Auch der ehemalige Gemeindename „Tragöß“ scheint vom slawischen „tre“ oder „tra“ (slow. tri = drei) und „gozd“ (= Wald), also „Dreiwald“ (tragozd) zu stammen, womit die drei markanten Gipfel von Pribitz, Meßnerin und Trenchtling gemeint gewesen sein dürften.

Im Jahre 1210 wurde Tragöß zu einer eigenen Pfarre ernannt, wobei es sich hierbei um eine Lehenspfarre des Stiftes Göß handelte, bei welcher der Pfarrer zugleich als Verwalter für die Grundherrschaft fungierte. Die Konflikte, die sich daraus mit der Bevölkerung häufig ergaben, endeten 1493 mit der Ermordung des Pfarrers Melchior Lang, die später auch als Grundlage des Romans „Die Gottsucher“ von Peter Rosegger diente. Der Totenschädel des Priesters mit der Wunde der Mordwaffe ist bis heute in einem Glaskasten im Pfarrhof zu sehen. Die Säulen des Galgens, an dem die Täter hingerichtet wurden, sind im Galgenwald zwischen Pichl-Großdorf und Tragöß - Oberort ebenfalls noch erkennbar.


EHEMALIGES WAPPEN

Die Altgemeinde Tragöß erhielt ihr Gemeindewappen am 23. Juni 1969.

Die amtliche Blasonierung wird wie folgt beschrieben:




„Im blauen Schild über grün geflutetem Schildfuß ein dreispitziger silberner Berg, belegt mit einem schwarzen Kesselhaken.“


Der grün geflutete Schildfuß soll den Grünen See und die darüberliegenden, dreizackigen Felsen den Gebirgsstock der Meßnerin darstellen. Der Kesselhaken stammt aus dem Wappen des Kanonissenstiftes Göß bei Leoben, dem das Tragößertal seit dem Mittelalter bis zur Aufhebung der Grunduntertänigkeit im Jahre 1848 zugehörte.

Nach der Fusion zur Gemeinde Tragöß – St. Katharein im Jahre 2015 verlor obgenanntes Wappen seine Gültigkeit, woraufhin der Gemeinderat in seiner Sitzung am 01.12.2016 den Beschluss gefasst hat, ein „Gemeindelogo“ anstelle eines Wappens zu führen.